Data as a Service - Wir lieben die unliebsame ESG-Datenerhebung
Data as a Service – wir lieben die unliebsame ESG-Datenerhebung
Viele fürchten sie: Die Rede ist von der ESG-Datenbeschaffung und Berichterstattung in der Immobilienwirtschaft. Denn der Zeitaufwand ist hierzulande enorm, insbesondere wenn es um Mieterverbrauchsdaten geht – und zwar um sämtliche Medien: Wasser, Abfall, Strom, Heizung, Kälte. Agradblue fürchtet das Thema nicht, im Gegenteil: Tatsächlich sind wir erster Ansprechpartner für viele Immobilienunternehmen und übernehmen die ESG-Datenerhebung für deren Teilportfolios oder Vehikel wie Artikel-8- oder Artikel-9-Fonds. Auch für das EU-Ausland sowie Großbritannien: „Man will einfach die Zeit sparen und sich beim Schritt über die Grenze mit neu erworbenen Beständen nicht an den deutschen Hürden wie Datenschutz und mangelnder Digitalisierung aufreiben, sondern auf das Kerngeschäft fokussieren“, sagt agradblue-Expertin Theresa Kilian. „Für dieselben Unternehmen, die uns für Deutschland beauftragen, sind wir in deren jeweiligen Heimatländern übrigens fast nie mit der ESG-Datenbeschaffung, -auswertung und -berichterstattung betraut. Denn da läuft alles sehr viel häufiger längst weitgehend auf Knopfdruck. Das kann anders als in Deutschland fast jeder ohne große Mühe selbst.“
Kommunikation mit den Mietern – der Faktor Zeit
Wie geht agradblue bei der Datenerhebung vor? „Wir schonen den Zeitaufwand des Immobilieneigentümers oder von deren Asset Manager, indem wir so viele Daten wie möglich außerhalb abfragen“, sagt Theresa Kilian. „Bei den Netzbetreibern beispielsweise, aber eben auch bei den Mietern.“ Bei Letzteren sei in der Praxis eine große Zurückhaltung oder sogar Skepsis zu beobachten – man möchte grundsätzlich keine Daten herausgeben. „In der Immobilienwirtschaft ist bekannt, dass die ,Green Leases‘ nicht vom Fleck kommen. Der Grund ist ähnlich. Die Nutzer möchten sich aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Karten schauen lassen, wie viel Energie sie zum Beispiel verbrauchen.“ Letztendlich gehe es nicht nur um die Optimierung der Immobiliennutzung, sondern weit darüber hinaus: um den Schutz der Umwelt.
Extrapolieren und Plausibilisieren
„Und da, wo Datenlücken bleiben, extrapolieren und plausibilisieren wir entsprechend errechnete Ergebnisse“, sagt Kilian. „Die Plausibilisierung ist insofern möglich, als dass wir schon früh, als das Thema noch sehr viel kleiner war als heute, jährlich die ESG-Daten für 20.000 Quadratmeter erhoben haben, die Tendenz war rasch steigend.“ Vorhandene Vergleichswerte seien nicht zu unterschätzen: „Erfahrung ist in der Arbeit mit teils lückenhaften Daten genauso erforderlich wie das entsprechende Methodenwissen.“ Betreut werden übrigens sämtliche Assetklassen – neben der angesprochenen Einzelhandelsnutzung auch Logistik, Büro, Wohnen und so weiter. „Insgesamt mehr als 60.000 Immobilien haben wir als Gruppe bei der ESG- und Betriebskostenoptimierung über die Jahre begleitet.“ Um abschließend noch die Klammer zum Anfang zu bauen: Auch die wenigen Unternehmen in Deutschland, die selbst die Datenbeschaffung angehen, brauchen häufig externe Unterstützung. Dabei geht es dann unter anderem um Themen wie Qualitätssicherung und Methodenprüfung. „Auch das übernehmen wir“, sagt Theresa Kilian. Im Sinne eines Baukastenangebots, das sie „Daten as a Service“ nennt.